Unbegreifliche Zeiten. Wunder im 20. Jahrhundert

Unbegreifliche Zeiten. Wunder im 20. Jahrhundert

Organisatoren
Alexander C.T. Geppert, Harvard University/Freie Universität Berlin; Till Kössler, Ludwig-Maximilians-Universität München
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.03.2009 - 21.03.2009
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Von
Patrick Diemling, Institut für Religionswissenschaft, Universität Potsdam

Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass ‚Wunder‘ ausschließlich in der Vormoderne zu finden seien, stellte die Tagung Wunder im 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt. Sie war von der These geleitet, dass die Beschäftigung mit Wundern einen neuen Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts ermögliche. Zu den leitenden Fragestellungen zählten Überlegungen, was eigentlich unter einem „Wunder im 20. Jahrhundert“ zu verstehen sei, ob es auch säkulare Wunder gebe, und was Humanwissenschaftler Neues über das 20. Jahrhundert lernen könnten, wenn es durch die Brille der Wunderforschung gesehen wird. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) und dem Arbeitskreis Geschichte + Theorie (AG+T) ausgerichtet und durch die Gerda Henkel Stiftung gefördert.

Eröffnet wurde die Konferenz durch einen Abendvortrag der Mediävistin GABRIELA SIGNORI (Konstanz), die aufzeigte, dass sich Wunderzuschreibungen auch in der Moderne halten. Zum ersten Mal wurde hier jene Aufforderung formuliert, welche die Tagung durchziehen sollte: Die Wissenschaft solle von der verbreiteten Stereotypisierung Abstand nehmen, die ‚den’ irrationalen mittelalterlichen Menschen einer vermeintlich rationalen Moderne gegenüberstellt. Mittelalterliche Menschen waren nicht anfälliger für Wunderfrömmigkeit als Menschen in der Moderne, vielmehr koexistierte die Rede vom Wunder bereits im Mittelalter mit Wunderkritik. Darüber hinaus explodierte die Anzahl an Wunderberichten gerade nach der Reformation, nicht zuletzt, weil im Rahmen interkonfessioneller Polemik mit Wundern für den alten Glauben geworben wurde. In der Moderne habe es schließlich mehr Wundergläubigkeit denn je gegeben. Allerdings sei es seit dem Spätmittelalter zu einer fortschreitenden Veralltäglichung von Wundern sowie zu einer Verlagerung des Wunders von heiligen Orten in das menschliche Vorstellungsvermögen gekommen. Umkehrt proportional zur gestiegenen Wundergläubigkeit verhalte sich, so Signori, jedoch die Forschungslage: Offensichtlicht sei die akademische Welt der Ansicht, dass die Wunderthematik für die zeithistorische Forschung keine Relevanz habe. Gabriela Signori zeigte sich daher erfreut, dass die Tagung auf eine Revision dieses Geschichtsbildes abzielte.

Der zweite Tag begann mit der Einführung der wissenschaftlichen Leiter der Tagung, ALEXANDER GEPPERT (Cambridge, MA/Berlin) und TILL KÖSSLER (München). Sie machten deutlich, dass eine allgemein angenommene Verfallsgeschichte des Wunders in der Moderne keineswegs zu verzeichnen ist. Geppert und Kössler votierten gegen eine stereotype Dichotomisierung, welche die Vormoderne als „verzaubert“ und die Moderne als „entzaubert“ begreift. Die anhaltende Konjunktur des Begriffs zeige bereits dessen Relevanz. Daher solle man besser von einer Neukontextualisierung des Wunders sprechen. Zudem verursache eine scharfe Trennung von 'säkular' und 'religiös' schon in der Vormoderne Probleme und sei erst recht im 20. Jahrhundert unhaltbar. Geppert und Kössler schlugen vor, Wunder an der Schnittstelle von Religions-, Wissens- und Kulturgeschichte zu platzieren, um Aufschlüsse über das Interagieren unterschiedlicher Diskussions- und Handlungsfelder zu ermöglichen. Die Erforschung der westlichen Esoterik des 19. und 20. Jahrhunderts könnte einen Anknüpfungspunkt bilden, da sie bereits die intensive Verwobenheit okkultistischer Denksysteme mit allgemeineren Problemen der Zeit aufgezeigt hat. Schließlich wurden fünf Merkmale zur Definition eines „Wunders“ zur Diskussion gestellt: erstens die Singularität des Ereignisses, zweitens die Erklärung des Unerklärlichen, drittens den Bezug auf Transzendenz, viertens die Überindividualität und fünftens die positive Konnotation.

Anschließend lieferte der evangelische Theologe RUBEN ZIMMERMANN (Bielefeld/Mainz) einen Überblick über die Auslegungsgeschichte der Wunder Jesu in der Bibelauslegung des 19. und 20. Jahrhunderts. Entgegen der wohl nahe liegenden Erwartung präsentierte Zimmermann das Wunder nicht als Lieblings-, sondern als „Problemkind“ der Theologie. Der Umgang mit diesem Problemkind habe jedoch eine produktive Kraft entfaltet, sodass es sich als ein wichtiger Motor für die Theologiebildung erwiesen hat. So seien die verschiedenen Theologien des 20. Jahrhunderts auch durch die Beschäftigung mit den biblischen Wundern entstanden.

In der Sektion „Religionswunder“ beleuchtete BERNADETT BIGALKE (Erfurt) „Wunder“ als festen Bestanteil im Diskurs des alternativreligiösen, besonders des theosophischen Milieus Leipzigs im Kaiserreich um 1900. HELMUT ZANDER (Berlin) votierte für eine kontextuelle Deutung von wunderbaren Erfahrungen, wie er sie exemplarisch für Marienerscheinungen im Eifeldorf Sievernich (2000-2005) vornahm. Diese Erscheinungswunder lassen sich zunächst als laientheologischer Protest gegen das Zweite Vatikanum und dessen Reformtheologie begreifen. In weiterer historiographischer Perspektive können Marienerscheinungen als Versuche der empirischen Objektivierung religiöser Erfahrungen gelesen werden, nachdem eine kosmologische Neudefinition des Himmels im 18. Jahrhundert Diesseits und Jenseits radikal voneinander getrennt hatte. Somit stellen die Marienerscheinungen auch eine Reaktion auf die naturwissenschaftliche Epistemologie des 19. Jahrhunderts und ihrer Forderung nach Objektivität dar.

Es folgten zwei Beiträge zur Verhandlung des Wunderbaren in den Naturwissenschaften. EVA JOHACH (Berlin) zeigte anhand des biologischen Diskurses über den wundersam anmutenden kollektiven Sozialinstinkt von Termitengesellschaften, dass die Wunderrhetorik auch noch nach Darwin naturwissenschaftliche Arbeiten strukturierte. Sie machte deutlich, dass viele Wissenschaftler der Versuchung erlagen, eine unsichtbare geistige Steuerungsinstanz hinter dem geordneten Chaos in Insektengesellschaften zu vermuten („psychische Emergenz“), oft lokalisiert in der Königin als zentraler Instanz einer Kollektivseele. NATASCHA ADAMOWSKY (Berlin) thematisierte in ihrem Beitrag anhand der 1934 für Furore sorgenden Entdeckungen des Tiefseetauchers William Beebe die Probleme und Funktionen, das Unaussprechliche medienästhetisch darzustellen.

In keinem anderen Bereich scheint die Rede vom Wunder wohl unpassender als in dem der Technik. Dennoch ist der Topos des „Wunders der Technik“ offensichtlich ein zentrales Wahrnehmungsmuster für technologische Innovation. Gemäß der Hauptthese von ALEXANDER GALL (München) ist die Rede von der Erhabenheit technischer Errungenschaften durch die Medien mit der Strategie verbunden, ihr Publikum zu entlasten. Die Medien versuchen dies, so Gall, indem sie die Aufmerksamkeit weg von den komplexen und für das breite Publikum ohnehin kaum verständlichen Details hinter den technischen Errungenschaften auf den Ausnahmecharakter derselben lenken. Dass auch die moderne Technik auf solche Popularisierungsstrategien der „Wiederverzauberung“ angewiesen ist, sichert der Rede vom „Wunder der Technik“ ihren Ort in der Moderne. Im Anschluss zeigte TOBIAS BECKER (Berlin) anhand einer Analyse des großen internationalen Erfolgs des Theaterstücks „Das Mirakel“ (Premiere 1911), welches auf einer mittelalterlichen Marienlegende basiert, die andauernde Bedeutung des Wunders in der kollektiven Imagination des 20. Jahrhunderts.

In der Politik spielten Wunder hingegen eine Rolle in der System(de-/)stabilisierung. So analysierte SONJA LÜHRMANN (Ann Arbor) in ihren Ergebnissen widersprüchliche Versuche der sowjetischen Atheismuspropaganda zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren, eindeutige Grenzen zwischen religiösen und technisch-naturwissenschaftlichen Wundern zu ziehen.

Der dritte Tagungstag wurde durch FALKO SCHMIEDER (Berlin) eröffnet. Im Einklang mit dem Tagungstenor warnte auch er in einem inspirierenden Beitrag vor der traditionellen Konzeption, Wunder einer strikt irrational-religiösen Sphäre zuzuordnen und sie somit dem rational-naturwissenschaftlichen Weltbild gegenüberzustellen. Vielmehr provozieren gerade die sensationellen Neuerungen der Moderne eine Ausweitung des Wunderbegriffs. Dieser sei transloziert worden und habe seinen Ort nun in der Kluft zwischen Erwartungshorizont und Erfahrungsraum gefunden – dort, wo utopische, futuristische Momente durch die technischen Neuerungen in die Gegenwart geholt werden. Damit erweise sich der Wunderbegriff als eine für die Moderne unhintergehbare Kategorie.

Eine sozialwissenschaftliche Sichtweise auf parapsychologische Wunder präsentierte INA SCHMIED-KNITTEL (Freiburg). Sie stellte zentralen Befunde einer empirischen Studie zum Thema „Alltägliche Wunder“ vor. Zum einen seien Alltagswunder (Außersinnliche Wahrnehmung, Déjà vus, Spuk usw.) weit in der Bevölkerung verbreitet, 73 Prozent der Deutschen gäben an, ein solches bereits erlebt zu haben. Die weite Verbreitung gehe jedoch nicht mit einer religiös-transzendenten Deutung der Wundererfahrungen einher: Es dominieren, zunächst überraschend, Erklärungs- und Bewältigungsversuche, die sich an wissenschaftliche Erkenntnisse anlehnen. Schließlich konnte ein weiteres Paradox festgestellt werden: Obwohl Alltagswunder weit verbreitet und fester Bestandteil der Kultur sind, findet die kommunikative Verhandlung über Alltagswunder nur vorsichtig und in einem geschützten Rahmen statt. Der Grund dafür läge an der medialen Stigmatisierung dieser Erfahrungen als unorthodox und der häufigen Pathologisierung der Erfahrungsträger.

In der nächsten Sektion thematisierte die Medizinhistorikerin SUSANNE MICHL (Berlin) Zuschreibungen im Ersten Weltkrieg, die den Arzt als charismatischen Wunderheiler sahen. Sie verdeutlichte die sich im Weltkrieg vollziehende Verflechtung von religiösen und säkularen Heilpraktiken und -ideen. DIETHARD SAWICKI (Paderborn) analysierte die Versuche des Biologen Wilhelm Reich von 1930 bis 1950, das „Wunder des Lebens“ unter dem Mikroskop ausfindig zu machen und mithilfe der kosmischen Energie „Orgon“ das Wetter zu beeinflussen. Reichs Experimente und Theorien, obgleich heute bizarr anmutend, waren auf vielfache Weise mit zeitgenössischen Debatten verknüpft. An Reich, so Sawicki, zeige sich exemplarisch die Verwobenheit von naturwissenschaftlichen und spirituellen Fragen.

In der Sektion „Nachkriegswunder“ analysierte die Theologin RAJAH SCHEEPERS (Hannover) die Rede vom Wunder in einem Diakonissenmutterhaus in Hannover und lieferte einen Beleg für die Persistenz des Begriffs auch im protestantischen Kontext. GÜNTER RIEDERER (Marbach) nahm sich anhand von Industriefilmen des Volkswagenwerkes die visuelle Ikonographie des „Wirtschaftswunders“ vor – dem wohl eindrücklichsten Beispiel für die Rede von einem säkularisierten Wunder in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Aus archivhistorischer Perspektive näherte sich UWE SCHELLINGER (Freiburg) dem Thema. Er erläuterte die Sammlungstätigkeit des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg, seit den 1950er-Jahren die wichtigste deutsche Anlaufstelle für Menschen mit so genannten Psi-Erfahrungen. Zugleich rief er zu einer intensiveren Nutzung der umfangreichen Bestände zu parapsychologischen Erfahrungen auf, die einzigartige kulturhistorische Einsichten böten. Danach stellte MARKUS HERO (Bochum) aus religionssoziologischer Sicht den Umgang mit Wundern in Esoterikangeboten und Charismatischer Bewegung einander gegenüber. Er stellte die im Anschluss zu Recht viel diskutierte These auf, dass Wunder aufgrund der besonderen Vergemeinschaftungsform in charismatischen Gemeinschaften eine größere Rolle spielten als in der marktförmig organisierten Esoterik, weil die Unverbindlichkeit der Marktbeziehungen dort eine Systematisierung und Ausarbeitung außeralltäglicher religiöser Ideen nur schwer zulasse. In der Esoterik stehe nicht die Hoffnung auf ein wundersames Eingreifen von außen, sondern die Arbeit am Selbst im Vordergrund. Zustimmung fand seine Beobachtung, dass Wunder immer kommunikativ generiert werden und Mittel der Vergemeinschaftung sind.

„Virtuelle Wunderwelten“ waren der Gegenstand der letzten Tagungssektion. HENDRIK PLETZ (Köln) thematisierte die Entzauberung des Phantastischen in der pädagogischen Diskussion über Zombievideos der 1980er-Jahre. Er stellte dar, wie Pädagogen durch die Aufklärung über die filmischen Effekte und deren praktische Nachahmung, die bedrohliche und wundersame Fiktion des Horrorfilms zu bannen und entzaubern versuchten. CHRISTIAN HOFFSTADT (Karlsruhe) erörterte die „Fordisierung“ von Wundern und Magie im Onlinerollenspiel „World of Warcraft“. Dieser Beitrag verdeutlichte, dass der Wunderbegriff die Differenzierung ‚virtuell vs. real’ transzendiert, da die in der Spielwelt inszenierten Vorstellungen von Magie, Transformation und Tod auch im Alltagsbewusstsein vieler Spieler Raum greifen.

Die Tagung wurde abgeschlossen durch den Gesamtkommentar von MARTIN BAUMEISTER (München). Er argumentierte, dass die scheinbar heterogenen Beiträge, sei es über Marienerscheinungen, Tiefseetaucher oder Computerspiele, eng aufeinander bezogen werden können. Er unterstützte Gabriela Signoris Appell, von eindimensionalen Epochenbegriffen und Periodisierungskategorien Abstand zu halten. Daraufhin verwies Martin Baumeister auf das zentrale Problem der Tagung: die Wunder-Begrifflichkeit. Es lassen sich zwei Bedeutungen unterscheiden: zum einen das religiöse Wunder (altgr. teras, lat. miraculum, engl. miracle), das Unerklärliche, Erhoffte, das oft mit einem Bezug auf Transzendenz verbunden ist. Zum anderen das säkulare Wunder (altgr. thauma, lat. mirabilium, engl. wonder/marvel), das Staunenerweckende, Ästhetische, Sensationelle, Unerhörte, bei dem ein Bezug auf Transzendenz nicht unbedingt notwendig ist. Trotz seiner Unschärfe sei es allerdings nicht sinnvoll, den Wunderbegriff gänzlich aufzugeben. Vielmehr läge dessen Produktivität gerade darin, binäre Kategorisierungen (heilig vs. profan, diesseitig vs. jenseitig, real vs. virtuell usw.) auszuhebeln und zu überbrücken. Es gelte, Wunder als Metapher und Wunder als Erfahrung zusammenzubringen. Besonders ergiebig habe es sich dabei erwiesen, Orte und Zeiten von Wundern genau zu identifizieren und nach gesellschaftlichen Resonanzböden zu fragen, die diese erst ermöglicht hätten.

Insgesamt handelte es sich um eine überaus anregende Tagung, die hielt, was sie versprach. Besonders ihre Interdisziplinarität wurde von den Teilnehmern als positiv hervorgehoben: Neben Historikern kamen Theologen, Religionssoziologen, Kulturwissenschaftler, Soziologen, Literaturwissenschaftler, Wissenschaftshistoriker, Ethnologen und Philosophen zu Wort. Das angesichts dieser Vielfalt anfänglich befürchtete Zerbröseln der Leitthematik trat nicht ein. Der zustimmende oder ablehnende Bezug zur stets präsenten These, dass der Wundertopos seinen funktionalen Ort auch in der Moderne hat – und zwar trotz seiner offensichtlich religiösen Konnotation auch in dezidiert säkularen Kontexten –, stellte eine Klammer dar, die alle Beiträge und Blickwinkel erfolgreich zusammenhielt.

Konferenzübersicht:

Abendvortrag
Gabriela Signori (Konstanz): Ortswechsel. Vom heiligen Ort zur Imagination

Einführung

Alexander C.T. Geppert/Till Kössler: Wunder der Zeitgeschichte. Transzendenz und die Grenzen des Wissens im 20. Jahrhundert

Sektion I: Bibelwunder

Ruben Zimmermann (Bielefeld): Wen wundert was? Die hermeneutische Konstruktion der Wunder Jesu in der Bibelauslegung des 20. Jahrhunderts

Sektion II: Religionswunder

Bernadett Bigalke (Erfurt): „Wunder” im alternativreligiösen Milieu Leipzigs um 1900

Helmut Zander (Berlin): Marienerscheinung in Sievernich (2000-2005). Kontextualität als Plausibilitätsbedingung wunderbarer Erfahrungen

Nils Freytag (München): Kommentar

Sektion III: Naturwunder

Eva Johach (Berlin): Wunder des Instinktes. Zur Kollektivpsychologie von Insektengesellschaften im frühen 20. Jahrhundert

Natascha Adamowsky (Berlin): Wunder des Meeres. Kultur- und medienästhetische Überlegungen zu William Beebes „A Half Mile Down”

Uffa Jensen (Berlin): Kommentar

Sektion IV: Medienwunder

Alexander Gall (München): Wunder der Technik, Wissenschaft und Natur. Zur Vermittlungsleistung eines Topos in den Medien

Tobias Becker (Berlin): „Das Mirakel.” Religion und Moderne im populären Theater (1911-1932)

Niels Werber (Dortmund): Kommentar

Sektion V: Politische Wunder

Sonja Lührmann (Ann Arbor): Wunder ohne Wunder. Die Säkularisierung des Staunens in der sowjetischen Atheismuspropaganda

Moritz Föllmer (Leeds): Kommentar

Sektion VI: Moderne Wunder

Falko Schmieder (Berlin): Unfassbares Produzieren. Zur politischen Epistemologie des Wunderbegriffs im 20. Jahrhundert

Ina Schmied-Knittel (Freiburg): Alltägliche Wunder. ‚Übernatürliche’ Erfahrungen in der Gegenwart
Friedrich Jaeger (Essen): Kommentar

Sektion VII: Wunderwirker

Susanne Michl (Berlin): Der Arzt als Wunderheiler. Heilkonzepte in der Medizin im 20. Jahrhundert in Deutschland und Frankreich

Diethard Sawicki (Paderborn): Das „Wunder des Lebens” unter dem Mikroskop: Wilhelm Reichs Bionexperimente im Kontext von Visualisierungstechniken und Lebenswissenschaften, 1930-1950

Alf Lüdtke (Erfurt): Kommentar

Sektion VIII: Nachkriegswunder

Rajah Scheepers (Hannover): Persistenz des Wunderbaren. Die Rede vom Wunder in einer protestantischen Institution zwischen 1921 und 1972

Günter Riederer (Marbach): „Hier in Wolfsburg kann man das Wunder sehen.” Volkswagen und das deutsche Wirtschafswunder im Industriefilm der 1950er und 1960er Jahre

Paul Nolte (Berlin): Kommentar

Sektion IX: Neue Wunder

Uwe Schellinger (Freiburg): Kaum zu fassen. Die spezifische Problematik der historischen Überlieferung paranormaler Erfahrungen

Markus Hero (Bochum): Wunderglaube und neue Religiosität. Ein institutionentheoretischer Vergleich von Esoterikangeboten und Charismatischer Bewegung

Pascal Eitler (Berlin): Kommentar

Sektion X: Virtuelle Wunderwelten

Hendrik Pletz (Köln): Die Entzauberung des Phantastischen. Der pädagogische Videodiskurs der 1980er Jahre

Christian Hoffstadt (Karlsruhe): Auferstehung und Zaubertechnik. Zur Verknüpfung von Magie, Glaube und Technik in der „World of Warcraft”

Nina Verheyen (Berlin): Kommentar

Schlusskommentar
Martin Baumeister (München)